2016 Apr.

Leistungsoptimal in die Wettbewerbssaison

Mit wenig Aufwand Gleitleistung erhalten

Für viele Wettbewerbspiloten gehört zur technischen Vorbereitung auf die Saison neben dem Erledigen der Wartungsarbeiten auch das Optimieren der Leistung ihres Flugzeugs. Dabei kann mit wenig Aufwand die hervorragende Gleitleistung eines modernen Seglers erhalten werden.Sehr großen Einfluss darauf hat neben einer guten Oberfläche vor allem eine funktionierende Ausblasung auf der Flügelunterseite. Bei den in unseren Flugzeugen verwendeten Profilen ist diese Ausblasung die effektivste Methode zur Verhinderung einer schädlichen Ablöseblase. Deshalb lohnt es sich gerade zu Beginn einer neuen Saison, die einwandfreie Funktion dieses Systems zu garantieren.

Auf folgende Dinge sollte dabei geachtet werden:

NACA-Einlässe auf der Flügelunterseite

Die Ausblasung in den Querrudern und Wölbklappen wird durch die in sogenannte NACA-Einlässe einströmende Luft versorgt. Diese Einlässe sind nur wirksam, wenn sich die davor sitzenden Zackenbänder an der richtigen Position befinden und in einwandfreiem Zustand sind. In der Regel sind es zwei aufeinander sitzende Zackenbänder mit einer Breite von etwa 28 mm. Genaue Angaben sind den jeweiligen Wartungsanweisungen im Anhang des zum Flugzeug gehörenden Wartungshandbuches zu entnehmen. Diese Einlässe dürfen nicht verschmutzt oder verstopft sein.

Ausblasbohrungen

Die Luft strömt anschließend durch die kleinen Bohrungen in den Querrudern und Wölbklappen wieder aus. Dabei ist es wichtig, dass diese Bohrungen nicht oder vielleicht auch nur teilweise verstopft sind. Am einfachsten ist es, mit einem kleinen Bohrer mit einem Durchmesser von genau 0,6 mm diese Bohrungen von Hand „durchzustechen“. Durch die Wendelung des Bohrers lassen sich so Verschmutzungen einfach entfernen. Der Einsatz einer kleinen Bohrmaschine oder eines Dremels kann dabei nicht empfohlen werden.

Anmerkung: Da schon geringe Drücke ein Ruder oder eine Wölbklappe zerstören können, darf die Ausblasung in keinem Falle mittels Druckluft o.Ä. überprüft werden.

An manchen Stellen, z. B. im Bereich der Ruderantriebe oder in den sehr schmalen, äußeren Bereichen des Querruders, lässt sich keine Ausblasung realisieren. An diesen Stellen sind dann Zackenbänder aufgeklebt, die mit ihrer Hinterkante an der Position der Ausblasbohrungen sitzen. Genaue Informationen befinden sich auch wieder in den Wartungsanweisungen im Anhang des zum Flugzeug gehörenden Wartungshandbuches.

Zackenbänder

Abgelöste Zackenbänder müssen erneuert werden. Bänder mit hochstehenden oder flachgedrückten Zacken sollten ebenfalls ersetzt werden.

Pflegehinweise

Bei der Oberflächenpflege durch Schwabbeln oder das Aufbringen von Politur sollte immer beachtet werden, dass Zackenbänder nicht beschädigt oder Ausblasbohrungen dadurch nicht verstopft werden. Das Abkleben mit einem dünnen Klebeband während des Polierens kann das verhindern.

Fotos: Manfred Münch