Geschichte

Die Geschichte des Segelflugzeugwerkes Alexander Schleicher ist lebendig und sehr abwechslungsreich und führt vom Handwerksbetrieb zum mittelständischen Unternehmen in Poppenhausen am Fuße der Wasserkuppe. Die folgende, kurz gefasste Übersicht vermittelt einen Eindruck über den Werdegang des ältesten Segelflugzeugherstellers der Welt und die wichtigsten Stationen in der Firmenhistorie.

1923

Alexander Schleicher arbeitet als Flugzeugschreiner bei der Weltensegler GmbH auf der Wasserkuppe, später dann bei der Martens Segelflugschule und der Rhön-Rossittengesellschaft.

1927

Alexander Schleicher gründet im Alter von 26 Jahren das Segelflugzeugwerk in Poppenhausen am Fuße der Wasserkuppe.

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AS-His Hols der Teufel 001

„Hol’s der Teufel“ nannte er sein erstes in Serie gebautes Segelflugzeug.

Günter Groenhoff und Alexander Schleicher

Günter Groenhoff und Alexander Schleicher

Alexander Lippisch, Hans Jacobs, Heini Dittmar, Edmund Schneider

Alexander Lippisch, Hans Jacobs, Heini Dittmar, Edmund Schneider

Alexander Schleicher verstand es von allem Anfang an, die besten Segelflugzeugkonstrukteure für sich zu gewinnen.

1936

Die Belegschaft ist auf etwa 50 Mitarbeiter angewachsen.

1937

Ein Brand am 17. Dezember 1937 vernichtete eine Werkshalle vollständig, zwei weitere wurden beschädigt.

Nur durch den großen Einsatz der Mitarbeiter auch über die Weihnachtszeit hinweg, konnte die Produktion Ende Januar 1938 wieder anlaufen.

1939

Am 1. September 1939 waren es genau 120 Beschäftigte.

1945

Nach Kriegsende durften keine Flugzeuge mehr gebaut werden. Anstatt dessen Herstellung von Möbeln, Handwagen und Kirchengestühl.

1951

Alexander Schleicher 1951 mit einem Kunz-Schuler auf der Wasserkuppe.

Alexander Schleicher 1951 mit einem Kunz-Schuler auf der Wasserkuppe.

Mit der Freigabe des Segelflugs für Deutschland durch die Alliierte Kontrollkommission am 28. April 1951 und der offiziellen Aufhebung des Bauverbotes zum 19. Juni 1951 stieg auch Alexander Schleicher wieder in die Herstellung und Entwicklung von Segelflugzeugen ein. Zunächst wurden unter anderem gebaut: Grunau Baby III, ES 49 und Condor IV.

1952

Rudolf Kaiser (†1991) beginnt mit der Ka 2 „Rhönschwalbe“ seine Konstruktionstätigkeit für Schleicher.

1960

Bei den Weltmeisterschaften 1960 in Köln/Butzweilerhof wurde Heinz Huth wurde mit seiner Ka 6 BR Weltmeister in der Standardklasse.

1964

Der Eintritt von Gerhard Waibel ist gleichzeitig der Beginn der Kunststofffertigung. Schritt für Schritt wird die Produktion auf die neuen Produktionstechniken umgestellt.

Sein erstes Flugzeug: ASW 12

1965

Mit den Berechnungen zur K 12, die später zur ASK 14 wurde, eröffnete Rudolf Kaiser das Zeitalter für Motorsegler bei Alexander Schleicher.

Innerhalb eines Jahres entwickelten Gerhard Waibel am Zeichenbrett und Edgar Kremer in der Werkstatt eine flugfertige ASW 12. Am 31.12.1965 startete Edgar Kremer mit Schleichers erstem Kunststoffsegler zum Erstflug.

1968

Am 26. April 1968 stirbt der Firmengründer Alexander Schleicher im Alter von nur 66 Jahren.

1972

Hans Werner Grosse fliegt am 25. April 1972 mit der ASW 12 von Lübeck aus in das 1461 km entferne Biarritz – ein Streckenflug-Weltrekord, der anschließend Jahrzehnte Bestand hat.

1979

Mit der ASK 21 entwirft Rudolf Kaiser sein erstes Flugzeug in Vollkunststoffbauweise. Am 6. Februar 1979 erfolgte der Erstflug dieses äußerst erfolgreichen Schulungsdoppelsitzers, der bis heute gebaut wird und mit Ablösung der ASK 13 das Ende des Holzflugzeugbaus bei Schleicher markiert.

1981

Martin Heide kommt zu Schleicher nach Poppenhausen.

Seine ersten Flugzeuge: Einzelstück AS 22-2 und ASH 25

1991

Am 11. September 1991 stirbt nach langer Krankheit in Poppenhausen mit Rudolf Kaiser einer der erfolgreichsten Segelflugzeug-Konstrukteure der Welt. Wenige Tage später wird er in seinem Geburtsort Waldsachsen bei Coburg beigesetzt.

1992

Martin Heide entwickelt das erste eigene Schleicher-Klapptriebwerksystem auf Basis eines Wankelmotors, das zum ersten mal in der ASH 26 E zum Einsatz kommt und bis heute den Grundstock für die Motorisierung aller AS-Eigenstarter bildet.

1993

Winfried Schleicher geht zum Ende des Jahres im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand, seine Schwester Hedwig Kremer übernimmt die Geschäftsanteile.

1994

Edgar Kremer übernimmt zum Jahresbeginn die alleinige Geschäftsführung.

2000

Michael Greiner beginnt seine Tätigkeit bei Schleicher mit der Spannweitenvergrößerung des Standardklasseflugzeuges ASW 28 auf 18m.

Sein erstes eigenes Flugzeug: ASG 29

2001

Winfried und Werner Schleicher, Hedwig und Edgar Kremer

Winfried und Werner Schleicher, Hedwig und Edgar Kremer

Am 22. Mai 2001 wird anlässlich des 100. Geburtstages von Alexander Schleicher mit einem Festakt eine von Peter Selinger initiierte Sonderausstellung über den Segelflugpionier im deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe eröffnet.

2002

Firmenchef Edgar Kremer kann zur Feier des 75-jährigen Bestehens zahlreiche Gäste begrüßen.

AS-His 75 Jahre 002

 

Pünktlich zum Firmenjubiläum erscheint das Buch „Rhön-Adler“ von Peter F. Selinger, eine umfangreiche Dokumentation der bewegten Firmengeschichte.

AS-His Buch 2002

2003

Am 19. Juli 2003 zerstört ein Brand die Endmontagenhalle. Schon zwei Monate später ist die Halle wiederhergestellt.

Seit dem 11. September 2003 heißt die Zufahrtsstraße zum Firmengelände „Alexander-Schleicher-Straße“.

Mit Gerhard Waibel wird einer der erfolgreichsten Segelflugzeugkonstrukteure in den Ruhestand verabschiedet.

Die Söhne von Hedwig und Edgar Kremer und Enkel von Firmengründer Alexander Schleicher, Ulrich und Peter Kremer, übernehmen die Geschäftsführung von Alexander Schleicher Segelflugzeugbau.

2005

Edgar Kremer holt Schleichers erstes Kunststoff-Segelflugzeug, die ASW 12 mit der Werknummer 1, aus den USA zurück, lässt sie aufwändig restaurieren und stellt sie dem Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe zur Verfügung.

AS-His ASW 12 002

2008

Im September 2008 versammelt sich die gesamte Belegschaft um die Werknummer 100 der ASG 29.

2010

Am 28. Mai 2010 stirbt der ehemalige Mitgesellschafter und Sohn des Firmengründers, Winfried Schleicher, im Alter von 77 Jahren.

2013

Paul Anklam beginnt seine Tätigkeit im Schleicher-Konstruktionsteam.

Im November 2013 freut sich die Belegschaft über 100 ausgelieferte ASH 31 Mi und die ASG 29 mit der Werknummer 250.

Historische Bildergalerie