ASH 30 Mi

Der neue Maßstab in der Offenen Klasse

ASH 30 Mi
  • Komfort und Spitzenleistung in der Königsklasse
  • Die umfassende Neuentwicklung als neue Generation

Mit der ASH 25 hatte man die Messlatte in der Offenen Klasse sehr hoch gelegt. Nicht nur die Leistung des Flugzeuges, um bei Wettbewerben ganz vorne zu sein und Weltrekorde brechen zu können, zeichnete die ASH 25 aus. Ein doppelsitziges Offene-Klasse-Flugzeug erweiterte plötzlich das Einsatzspektrum enorm. Arbeitsteilung im Cockpit oder auch Streckenflugausbildung in dieser Leistungskategorie sind nur zwei Gesichtspunkte, die für eine ASH 25 sprachen. Vielfach ließ der zweite Sitz auch Haltergemeinschaften entstehen und ein Flugzeug dieser Größenordnung konnte somit auch wirtschaftlich betrieben werden. Eine behutsame Weiterentwicklung mit unterschiedlichen Spannweiten bis hin zum eigenstartfähigen Motorsegler sorgte dafür, dass über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren insgesamt 266 ASH 25 das Werk verließen – ebenfalls ein Offene-Klasse-Rekord.

Von der ASH 25 zur ASH 30 Mi

Doch irgendwann ist auch das beste Flugzeug ausgereizt, bietet keine sinnvollen Verbesserungen mehr und der Markt signalisiert: Zeit für etwas ganz Neues – die ASH 30 Mi.

Alles bisher dagewesene über Bord zu werfen und ein rundherum neues Flugzeug zu konzipieren ist nicht nur eine mutige unternehmerische Entscheidung, sondern auch eine reizvolle Aufgabe für den Konstrukteur Dipl.-Ing. Martin Heide und dessen Team gewesen. Auch in der Offenen Klasse möchte heute niemand mehr beispielsweise auf ein komfortables, sicheres und ansprechend gestaltetes Cockpit verzichten oder beim Auf- und Abrüsten die Vorzüge von automatischen Ruderanschlüssen vermissen. Dabei aber dennoch alle Vorzüge der ASH 25 zu erhalten und sogar zu verbessern, war eine große Herausforderung, was aber letztendlich zu einer neuen Generation von Offene-Klasse-Flugzeug geführt hat. Hervorragende Flugeigenschaften und eine einfache Handhabung gehören ebenso dazu.

Die Polare lässt erahnen, dass auch in punkto Flugleistung im Vergleich zur bisherigen Offenen Klasse ein großer Sprung gelungen ist. Gerade auch bei höheren Geschwindigkeiten kann der Überlandflieger einen deutlichen Vorteil erwarten. Beste Voraussetzungen, in bisher nicht geahnte Dimensionen vorzudringen. Auch die sehr gute Thermikfühligkeit ist sicher nicht zuletzt auch dem neuen und speziell für die ASH 30 Mi entwickelten Flügelprofil zu verdanken. Auch beim Höhen- und Seitenleitwerk hat neueste Profiltechnologie Einzug gehalten.

Gerade die besonders ausgewogenen Flugeigenschaften zeichnen die ASH 30 Mi aus, ein Flugzeug, auf dem man sich sofort wohl fühlt. Nicht nur bezüglich Ruderwirksamkeit, Rollraten und Abkippverhalten hat Martin Heide seine hochgesteckten Ziele hervorragend umgesetzt. Auch die sehr leichtgängigen Ruder sind für Doppelsitzer dieser Größenordnung doch eher ungewöhnlich und Piloten werden es der ASH 30 Mi bei langen Flügen danken.

Höchste handwerkliche Qualität

Der Segelflieger bekommt mit der ASH 30 Mi ein in feinster, aufwändiger Handarbeit gefertigtes Flugzeug an die Hand, das ihm schier unbegrenzte Möglichkeiten eröffnet und die guten Eigenschaften eines Einsitzers mit den Vorteilen eines Doppelsitzers gekonnt verbindet.

Die ASH 30 Mi ist eines der aufwändigsten Projekte unserer Firmengeschichte. Wenn man solch ein Flugzeug konzipiert, stößt man leicht an Grenzen bezüglich der Bauvorschriften, der Entwicklungskapazität und auch der wirtschaftlichen Rentabilität. Dass die Entwicklung des 21m-Einsitzers ASH 31 Mi seinerzeit vorrangig behandelt werden musste und es so auch zu Verzögerungen bei der Fertigstellung der ASH 30 Mi kam, ist kein Geheimnis sondern eine vernünftige unternehmerische Entscheidung gewesen.

Durch unsere breit aufgestellte Produktpalette sind wir außerdem seit einigen Jahren in der glücklichen Lage, immer an der maximalen Auslastung zu produzieren. Das macht es bisweilen zusätzlich schwierig, ein solches Flugzeug, das viel Kapazität bindet, in kurzer Zeit ohne eine unvernünftig erscheinende Erhöhung der Produktionskapazität in die Serienfertigung zu übernehmen.

Bei der Entwicklung der ASH 30 Mi hatte natürlich die Sicherheit oberste Priorität, beispielsweise in Form von Cockpitfestigkeit. Aber auch gutmütige Flugeigenschaften und Komfort standen ganz oben auf der Agenda.

Ein rundherum neues Flugzeug

Flügelbelastungsversuch der ASH 30 Mi

Flügelbelastungsversuch der ASH 30 Mi

In dem vollkommen neu entwickelten Flügel kommen neuartige Faserwerkstoffe zum Einsatz. Dies erforderte wiederum eine Vielzahl kleinerer Vorversuche. Was dann solch ein moderner CFK-Flügel zu leisten vermag, davon vermittelt das nebenstehende Bild einen anschaulichen Eindruck.

Durch den etwas längeren Innenflügel erhält man sehr leicht handhabbare Außenflügel. Das bringt entscheidende Vorteile bei der Suche nach einem Hallenplatz, da die ASH 30 Mi nur mit Innenflügeln mit einer Spannweite von 13 m auskommt. Automatische Anschlüsse machen das Anstecken der Außenflügel zum Kinderspiel.

Viel Platz und Komfort in beiden Cockpits

Auch große Piloten...

Auch große Piloten...

finden bequem Platz

finden bequem Platz

Eine komplette Neuentwicklung aller Komponenten bietet auch die Möglichkeit, viele hilfreiche Kleinigkeiten und Verbesserungen einfließen zu lassen. So ist es beispielsweise gelungen, im vorderen Cockpit Platzverhältnisse zu schaffen, wie man sie sonst nur bei Einsitzern vorfindet.

Deutlich zu sehen: das längere Cockpit

Deutlich zu sehen: das längere Cockpit

Aber auch im hinteren Sitz wurde deutlich mehr Platz geschaffen, so dass sich auch große Piloten sich bei langen Flügen wohlfühlen werden. Natürlich findet auch der Copilot eine regulierbare Lüftungsdüse an der Cockpitwand vor. Zusätzlich gibt es noch eine in den Haubenteiler integrierte Antibeschlaglüftung für die hintere Haube.

Gerade auch das ausgeklügelte Lüftungssystem und die hochwertige Bauausführung mit passgenauen Hauben erzeugen auch bei höheren Geschwindigkeiten auffallend wenige Geräusche im Cockpit, was auch ein weiteres Indiz für hervorragende Flugleistungen ist. Sehr gute Sichtverhältnisse in beiden Cockpits tragen nicht unwesentlich zur Sicherheit bei.

Komplette Kontrolle auch im hinteren Sitz

Von einem Doppelsitzer erwartet man, dass alle Bedienelemente auch im hinteren Cockpit vorzufinden sind. Sogar das Fahrwerk lässt sich auch alleine vom hinteren Sitz aus betätigen. Ebenso kann man das Triebwerksystem ganz autark vom hinteren Sitz aus bedienen. Sowohl das Motorsteuerinstrument, den Anlasserkopf, den Gashebel und den Hebel für den Propellerstopper kann man im hinteren Cockpit installieren. Damit kann der verantwortliche Pilot auch im hinteren Sitz Platz nehmen.

Kraftvoll, bewährt und sparsam

Der von Austro Engine produzierte und seit langem bewährte Drehkolbenmotor dient auch der ASH 30 Mi als Antriebseinheit. Er ist mit einer Doppelzündanlage, sowie einer elektronischen Benzineinspritzung für optimalen Bedienungskomfort ausgestattet. Diese kompakte Triebwerkseinheit ist mit einem speziell dafür entwickelten Schleicher-Propeller ausgestattet und hat seine Zuverlässigkeit inzwischen in über 500 selbststartenden Schleicher- Flugzeugen bewiesen.

Dank der elektronischen Gemischaufbereitung ist der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu einem Zweitaktmotor deutlich geringer, so dass der serienmäßige 14 Liter Rumpftank für fast eine Stunde Motorlaufzeit ausreicht. Die integrierte elektronische Höhenkorrektur sorgt dafür, dass die Motorleistung von 41 kW (56 PS) auch in größeren Höhen nahezu unvermindert zur Verfügung steht.

 

Im Gegensatz zu Zweitaktmotoren lässt sich der Motor auch über längere Zeit problemlos und vibrationsarm im Teillastbereich betreiben. Dadurch werden Überführungsflüge ohne „Sägezahnflugstil“ ermöglicht. Auch eine mühelose Einhaltung einer vorgegebenen Flughöhe bei Flügen im kontrollierten Luftraum ist kein Problem, und das bei geringem Geräuschpegel und bei einer Reisegeschwindigkeit von 140 Km/h. Als sehr angenehm wird auch die im Gegensatz zu anderen auf dem Markt befindlichen Motorisierungen sehr geringe Lärmemission im Cockpit und der Wankel-typische ruhige Lauf empfunden.

 

Kompakt und wartungsfreundlich

Die Triebwerkseinheit ist stationär im Rumpf angeordnet und zur bestmöglichen Geräuschreduzierung nach außen mit einem großvolumigen Schalldämpfer versehen. Nur der Propellerturm wird ausgeklappt und der Luftwiderstand bleibt äußerst gering.

Aber dieses moderne Triebwerk hat auch enorme Vorteile bei der Wartung. Es lässt sich sehr leicht aus- und einbauen, es ist frei von Lebensdauerbegrenzungen und es erfordert keine Grundüberholung nach Ablauf von vorgeschriebenen Betriebsstunden oder Betriebsjahren.

Alle Fotos: Manfred Münch

Pfeil oben zum vorhergehenden Flugzeug

Pfeil links zurück zur Übersicht

Pfeil untenzum nächsten Flugzeug