- Das Weltmeisterflugzeug
- Mit Motorkraft mehr Unabhängigkeit
Die ASG 29 ist das Ergebnis vieler an uns herangetragener Wünsche unserer Kunden, für die populäre FAI 18-Meter-Klasse ein optimiertes Flugzeug zu entwickeln. Zudem soll es mit kürzeren Ansteckflügeln ebenso in der beliebten 15 Meter-Rennklasse einsetzbar sein. Auch der Einbau eines Triebwerks als „Heimkehrhilfe“ war Bedingung.
Anhand dieser Zielvorgaben entwickelte unser Konstruktionsteam um Dipl.-Ing. Michael Greiner ein Segelflugzeug, welches kompromisslos auf den Wettbewerbseinsatz ausgelegt wurde, das heißt ohne Rücksicht auf eine mögliche selbst startende Motorvariante oder eine noch größere Spannweite.
Hohe Flügelstreckung
Die neu konzipierte Flügelstruktur ermöglicht es trotz einer Profildicke von nur etwa 13%, einen 18m-Flügel mit einer sehr hohen Streckung von fast 31 zu verwirklichen (Flügelfläche 10,5 qm).
Realisiert wurde ein flugfertiges Leergewicht von nur ca. 280 kg in der 18 Meter-Version, das eine minimale Flächenbelastung von 33 kg/qm zulässt und bis zur maximalen Flächenbelastung von 57,1 kg/qm einen großen Spielraum bietet. In der 15 Meter-Version mit ca. 270 kg Leergewicht und der gegenüber der ASW 27 auf 9,2 qm vergrößerten Flügelfläche, können etwa 37 kg/qm erreicht werden.
Um bei beiden Spannweitenversionen optimale Flügelgeometrien zu verwirklichen, ergibt sich eine Flügeltrennstelle bei 5,5 m Halbspannweite, was zudem den somit 4-teiligen Flügel aufgrund der niedrigen Einzelgewichte leicht handhabbar macht. Die abnehmbaren, serienmäßigen Winglets werden für beide Spannweitenversionen verwendet.
Hervorragende Flugeigenschaften
Torsionssteife Querruder, die auch in der 18m-Version fast bis zur Flügelspitze reichen, und eine gegenüber der ASW 27 weiterentwickelte Wölbklappen- und Querrudersteuerung, sorgen für hohe Wendigkeit in allen Wölbklappenstellungen.
Da die inneren und äußeren Flügelklappen individuell angesteuert werden, kann die Steuerungskinematik sehr gute Kreisflugleistungen, angenehmes Überziehverhalten und eine hochwirksame Landestellung miteinander verbinden.
Das Hochleistungs-Tragflügelprofil mit Grenzschichtbeeinflussung durch Ausblasung, integriert in den Wölbklappen und Querrudern, sorgt für eine laminare Laufstrecke von 95% auf der Flügelunterseite und verleiht der ASG 29 hervorragende Gleit- und Steigeigenschaften. Alle Ruderschlitze sind zudem auf der Flügelober- und Unterseite serienmäßig mit sogenannten Mylarbändern abgedichtet.
Um die angestrebte maximale Flächenbelastung von etwa 57 kg/qm zu erreichen, sind die Innenflügel mit ca. 2 x 85 Liter fassenden Wasser-Integraltanks mit Befüllmöglichkeit von der Flügeloberseite her ausgestattet. Optional ist für das Segelflugzeug ein Rumpf-Wassertank mit weiteren 32 Litern Volumen erhältlich.
Zur Optimierung der Schwerpunktlage bei Beladung mit Wasserballast im Flügel, kann auf Wunsch ein ca. 5 Liter fassender Tank in die Seitenflosse eingebaut werden.
Der Rumpf, der Rumpf-Flügel-Übergang und auch die Auslegung des Leitwerks entsprechen den neuesten aerodynamischen Erkenntnissen.
Ein besonderes optionales Highlight stellt beispeilsweise auch das LED-Blitzlicht in der Seitenflossennase dar.
Pilotenschutz in Cockpit
Das komfortable Cockpit ist als modernstes Sicherheitscockpit ausgelegt, erprobt in zahlreichen Untersuchungen der FH Aachen, deren Erkenntnisse konsequent in die ASG 29 eingeflossen sind.
Der Pilot wird durch den klug ausgelegten, massiven Haubenrahmen und den Einsatz von Kohlefaser-Dyneema-Verstärkungen im Rumpfboot bei einem Unfall bestmöglich geschützt.
Neuerungen 2015
Neben der Weiterentwicklung zur ASG 29 Es bietet auch ein mehrfaches Weltmeisterflugzeug im Kleinen noch etwas Entwicklungspotenzial. Ausstattungsvarianten, die ursprünglich für andere Flugzeuge entwickelt wurden, haben nun auch in die ASG 29 Einzug gehalten.
So können jetzt auch bei unserem 18m-Erfolgsmodell die Mückenputzer in sogenannten „Garagen“ untergebracht werden, um den sensiblen Rumpf-Flügel-Übergang aerodynamisch nicht zu stören.
Für Wettbewerbspiloten ist eine leicht zu montierende Abdeckung des Spornrades erhältlich. Damit kann das Rad ohne großen Aufwand strömungsgünstig verkleidet werden.
Zulassungs- und Wettbewerbskennzeichen werden auf Wunsch mit Klarlack überlackiert und so beigearbeitet, dass an den Kanten der Buchstaben und Ziffern kein Übergang zur hochwertigen weißen Oberfläche mehr zu spüren ist.
Die ASG 29 im Wettbewerbseinsatz
Als beeindruckende Erfolgsgeschichte kann der Werdegang der ASG 29 beschrieben werden. Schon bei den Weltmeisterschaften 2006 im schwedischen Eskilstuna waren von den bis dahin nur wenigen verfügbaren ASG 29 gleich zwei auf den vorderen Plätzen zu finden. Luciano Avancini (I) gelang mit dem dritten Platz sogar der Sprung auf das Treppchen, gefolgt von Stanislaw Wujczak aus Polen. Dabei hatten beide Piloten den ersten Start mit den Flugzeugen erst unmittelbar an diesem Wettbewerb machen können.
Dass die ASG 29 auch in der 15m-Variante ein herausragendes Wettbewerbsflugzeug ist, konnte Tassilo Bode mit einem 2. Platz auf dem nur zwei Monate später stattgefundenen Gliding-Grand-Prix auf der Hahnweide beweisen.
In den folgenden Jahren kann man durchaus sagen, dass die „29“ die 18m- und 15m-Klassen komplett „aufgemischt“ hat. Immer mehr Wettbewerbspiloten wurden auf dieses Flugzeug aufmerksam, darunter auch viele namhafte Segelflieger weltweit.
Schon bei den darauffolgenden Weltmeisterschaften 2008 in Lüsse waren insgesamt 19 ASG 29 vertreten. Die Besonderheit war, dass diese Flugzeuge in allen drei Wettbewerbsklassen verteilt waren. Sogar in der Offenen Klasse erzielte Alena Netusilova mit einem 19. Platz genau im Mittelfeld einen hervorragenden Achtungserfolg in der Konkurrenz gegen die „Langohren“.
Vierfaches Weltmeisterflugzeug
Der Franzose Olivier Darroze wurde in Lüsse mit der ASG 29 neuer Weltmeister der 18m-Klasse, Karol Staryszak (POL) wurde Dritter. Insgesamt waren fünf 29-Piloten unter den ersten zehn.
Seitdem dominiert die ASG 29 bei nationalen und internationalen Wettbewerben immer wieder. 2010 in Szeged (HUN) und in 2012 in Uvalde/Texas wurde Zbigniew Nieradka aus Polen jeweils Weltmeister der 18m-Klasse mit der ASG 29. In Uvalde standen noch mit Vize-Weltmeister Lukasz Wojcik (POL) und Mike Young (GB) auf dem dritten Platz ausnahmslos 29-Piloten auf dem Treppchen. Insgesamt landeten sieben Piloten mit ASG 29 unter den ersten zehn.
Karol Staryszak (POL, 2011 Pociunai) und Sebastian Kawa (POL, 2013 Vinon sur Verdon und 2015 Őcsény) wurden Europameister mit der ASG 29.
Bei den Weltmeisterschaften der Frauen 2013 und 2015 siegte Anne Ducarouge aus Frankreich mit der ASG 29 in der 15m-Klasse.
2014 konnte Karol Staryszak (POL) in seiner Heimat auch noch den Weltmeistertitel mit der ASG 29 erringen. Damit machte dieses Flugzeug seit 2008 zum vierten Mal in Folge einen Piloten zum Weltmeister der 18m-Klasse.
Aber es sind auch Rekordflüge wie der von David Jansen (Australien), der am 2. Januar 2015 in seiner ASG 29 E 1582 km mit einer Schnittgeschwindigkeit von 144 km/h fliegt, die das Leistungspotential dieses 18m-Seglers beeindruckend demonstrieren.
Daneben gibt es inzwischen unzählige nationale Meister, Grand-Prix-Gewinner und Sieger bei nationalen und internationalen Wettbewerben.