2018 Jul.

Neu: B-Version der ASK 21

Bewährter Schulungsdoppelsitzer wurde überarbeitet

Eine äußerst robuste Konstruktion, absolut gutmütige Flugeigenschaften und das einfache Groundhandling machten die ASK 21 – Rudolf Kaisers erste Konstruktion in GFK-Bauweise – nicht nur zum Riesenerfolg, sondern auch zum Standard-Schulungsdoppelsitzer.

Wenn ein Flugzeug über einen solch langen Zeitraum fast unverändert produziert wird, und das bei nach wie vor guter Nachfrage, ist das sicherlich ein Novum und vielleicht nur so erklärbar, dass in der ASK 21 Rudolf Kaisers gesamte Erfahrung steckt und die vielen Vorteile eindeutig Vorrang vor dem Leistungsgedanken haben.

In den Vereinen ist sie oft das meistgeflogene Muster im gesamten Flugzeugpark. Eine mögliche Gesamtlebensdauer von mittlerweile 18000 Stunden ist bisher einmalig unter Segelflugzeugen und zeugt ebenso von der hervorragenden Qualität und Robustheit der ASK 21.

Automatische Ruderanschlüsse

Das Ergebnis einer behutsamen Weiterentwicklung heißt jetzt ASK 21 B. Ohne den Charakter des Flugzeuges zu ändern, haben wir vor allem am Rumpf einige neue Ideen und Änderungen umgesetzt. Automatische Ruderanschlüsse auch für die Flügelsteuerung ist die zunächst augenfälligste Änderung. Aber auch die Liste weiterer Details ist beachtlich:

  • Komplett neue Sitzschalen im vorderen und hinteren Cockpit schaffen zusätzlichen Platz für große Piloten und sorgen für eine noch angenehmere Sitzposition.
  • Der hintere Instrumententräger wurde weiter zurückgesetzt, was zu einer Vergrößerung des vorderen Cockpits führt. In beiden Cockpits ist der Steuerknüppel weiter nach vorn gewandert, was ebenfalls besonders großen Piloten zugutekommt.

Mehr Sicherheit, mehr Platz

  • Wichtige Elemente eines Sicherheitscockpits, wie die Oberschenkelauflage als Rampe und daran angepasste Gurthaltepunkte, sind ebenfalls eingeflossen.
  • Einfach zu verstellende neue Rückenlehnen bringen in beiden Cockpits die erforderliche Variabilität. Außerdem bietet das vordere Fußsteuer noch mehr Verstellbereich.
  • Weitere Detailänderungen an den Fußsteuern vereinfachen die Wartung und den Austausch der Steuerseile.
  • Das vordere Instrumentenbrett bietet etwas mehr Platz für Instrumente ohne die Beinfreiheit zu verringern. Die untere Verkleidung des Instrumentenpilzes gehört jetzt zur Serienausstattung.
  • der Schwenkhebel des vorderen Haubennotabwurfs wurde durch ein Zuggestänge ersetzt.
  • Der Träger für das hintere Instrumentenbrett ist vollkommen neu gestaltet worden. Die neue Formgebung verbessert den Sichtbereich seitlich neben dem Instrumentenbrett. Haltegriffe für den leichteren Ausstieg sind jetzt ebenfalls vorhanden. Gleichzeitig hat der hintere Pilot mehr Freiraum im Kniebereich.
  • Eine verstellbare Kopfstütze gibt es jetzt auch für den hinteren Piloten.
  • Neue, farblich abgestimmte, leicht herausnehmbare Sitzpolster mit einer energieabsorbierenden Crash-Schaumfüllung bieten guten Komfort.
  • Seitliche Bordtaschen sind sowohl im vorderen als auch im hinteren Cockpit serienmäßig.
  • Die Trimmanzeige am rechten Sitzwannenrand ist jetzt deutlicher erkennbar.
  • Neue Lüftungsdüsen lassen sich besser regulieren und gezielter ausrichten bei gleichzeitig verminderten Strömungsgeräuschen.

Mehr Querruderwirkung

  • Das große Hauptrad, ursprünglich für die Motorsegler-Variante ASK 21 Mi vorgesehen, bietet zusätzlichen Komfort und wird jetzt ebenso wie das Spornrad serienmäßig eingebaut.
  • Eine flexible Abdichtung um den Radausschnitt verhindert das Eindringen von Schmutz in das Rumpfinnere.
  • Die bisherige Bremsanlage wurde durch ein geschlossenes System ersetzt, so dass auch bei häufigem Rückenflug keine Luft mehr in das System gelangen kann.
  • Eine bessere Rollrate durch mehr Querruderwirksamkeit ist besonders für Kunstflugpiloten interessant.
  • Ein neues Pitotrohr in der Rumpfspitze macht beim Kunstflug das Aufstecken der bisher notwendigen Staurohrverlängerung überflüssig.
  • Leichtere Piloten werden die einfachere Handhabung des Trimmbleis durch eine neue Halterung vor der vorderen Sitzwanne zu schätzen wissen.
  • Die Batteriehalterung im Flügel kann jetzt serienmäßig zwei Batterien aufnehmen.
  • Die Ruderschlitze an Querruder und Höhenruder sind serienmäßig abgedichtet und mit Mylarbändern abgedeckt.

Trudelballast in der Seitenflosse

  • Trudelballast wird nicht mehr außen an der Seitenflosse befestigt sondern jetzt in Form von quaderförmigen Messinggewichten in eine in der Seitenflosse integrierte Aufnahmebox eingeschoben.

Nach über 950 bisher gebauten ASK 21 freuen wir uns jetzt, mit der B-Version ein bewährtes, wertbeständiges Flugzeug noch besser zu machen und sind stolz darauf wenn Piloten nach dem ersten Flug mit der ASK 21 B sagen:

„Sie fliegt wie eine 21, sie ist eine 21 – nur noch schöner“.

Dann haben wir alles richtig gemacht.

 

Fotos: Manfred Münch

Impressionen vom Erstflug