2020 Sep.

Erstflug der AS 34 Me

Schleichers erster Elektro-Eigenstarter in der Luft

Buchstäblich „mit Spannung“ wurde dem Erstflug der neuen AS 34 Me entgegengefiebert, die neben der ASG 32 El mit elektrischer Heimkehrhilfe der zweite Elektrosegler aus dem Hause Schleicher ist, diesmal aber als Eigenstarter konzipiert.

Beide Systeme sind eng miteinander verwandt, die größere Batteriekapazität der AS 34 Me für einen Eigenstart und eine zusätzliche Restlaufzeit für weitere 125 km Reichweite mit Motorkraft erforderten aber ein komplett neues Batteriekonzept. Die Aufteilung des ursprünglich zentralen Akkublocks im Rumpf der ASG 32 El auf zwei Flügelbatterien war die Folge.

Einfach Spaß am Fliegen

Einfache, übersichtliche Triebwerksbedienung

Einfache, übersichtliche Triebwerksbedienung

Unser Motto für die AS 34 Me „Eigenstart einfach elektrisch“ bezieht sich dabei aber nicht nur auf das Antriebssystem, sondern auch auf das Handling des gesamten Flugzeugs.

Entsprechend deutlich fiel dann auch das Fazit von Dipl.-Ing. Paul Anklam nach dem ersten Eigenstart aus, dass die „34“ ein absolut unkompliziertes Spaßflugzeug ist, in dem man sich sofort zu Hause fühlt und natürlich auch die Bedienung des Elektroantriebs denkbar einfach ist.

Dipl.-Ing. Paul Anklam unmittelbar vor dem Start

Dipl.-Ing. Paul Anklam unmittelbar vor dem Start

Doch zunächst ging es per Flugzeugschlepp in die Luft, um das Antriebssystem erstmals einem richtigen Praxistest zu unterziehen. Danach stand dem ersten Eigenstart auf dem Werksflugplatz „Huhnrain“ nichts mehr im Wege. Schon nach etwa 220 m hob Paul Anklam mit der AS 34 Me ab um anschließend mit Steigwerten von deutlich über 3 m/s fahrstuhlartig an Höhe zu gewinnen.

Winglets der neuen Generation

Winglets der neuen Generation

Eine kleine Verzögerung des Erstflugs brachte noch die Fertigstellung der neuen Winglets für die AS 34 Me, eng angelehnt an die der neuesten Generation wie sie an der AS 33, dem neuen 18m-Wettbewerbsrenner, zu finden sind. Überhaupt flossen viele Details aus der Entwicklung der AS 33 auch in die AS 34 Me, besonders was das Cockpit betrifft.

Einfaches Handling auch am Boden

Nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden zeichnet sich die AS 34 Me durch einfaches Handling aus. Flügelräder machen einen Eigenstart mit abgelegtem Flügel ohne fremde Hilfe möglich. Eine Flügeltrennstelle bei 5,25 m Halbspannweite erfordert bei abgenommenen Außenflügeln nur einen kleinen Hallenstellplatz. Die Außenflügel sind problemlos von nur einer Person zu montieren.

Obwohl die Batterien einen wesentlichen Anteil am Gesamtgewicht des Innenflügels haben, ist dieses Bauteil mit etwa 98 kg auch nicht wesentlich schwer als die Innenflügel von größeren Einsitzern. Mit einer entsprechenden Aufrüsthilfe ist auch hier die Montage alleine durch den Piloten möglich. Automatische Steuerungsanschlüsse an den Trennstellen von Flügel und Höhenleitwerk sind selbstverständlich. Die sehr effektiven, 3-stöckigen Bremsklappen machen auch steile Landeanflüge unproblematisch.

Fotos: Manfred Münch

Wir hoffen, Ihnen beim Durchklicken unserer kleinen Galerie etwas Geschmack auf diesen neuen Elektrosegler machen zu können. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

>>> Hier geht es zur Flugzeugbeschreibung der AS 34 Me